Seit einer Weile bin ich mit Christian Jürgens, dem WannaBeMillionaire, im Austausch zum Thema Immobilien. Er ist ein befreundeter Investor und Blogger und nimmt seine Leser auf dem Blog www.wanna-be-millionaire.de mit auf seiner Reise zur finanziellen Freiheit.
Wir haben uns schließlich überlegt, uns gegenseitig bei unseren Lesern einmal vorzustellen. Ich würde das gern in Zukunft noch mit dem ein oder anderen weiteren befreundeten Blogger / Investor machen. Hier nun also die erste Vorstellung.
Steckbrief Christian Jürgens
Wie alt bist du und woher kommst du?
Ich bin 34 (Baujahr 85′) und komme gebürtig aus Berlin-Neukölln. Aufgewachsen bin ich jedoch in Ostfriesland und seit Kurzem wohne ich im Ammerland. Beides liegt im Norden von Niedersachsen.
Seit wann bist du in Immobilien investiert?
Meine erste Eigentumswohnung habe ich 2008 zur Eigennutzung gekauft. Diese Wohnung vermiete ich nun seit 2017. Richtig in Immobilien investiert bin ich erst seit 2019.
Wie viele Immobilien hast du im Portfolio?
Aktuell halte ich 10 vermietete Wohnungen und ein Eigenheim. Meine Wohnungen liegen alle in Ostfriesland.
Was sind deine Hauptziele mit Immobilien?
Reich werden geht zu 90 % nur über ein eigenes Unternehmen oder Immobilien. Ich will was von meinem Leben haben und die Immobilien sollen für das dafür notwendige Kleingeld sorgen.
Was sind deine Hobbys neben Immobilien?
Wenn ich nicht grade Zeit mit meiner Familie verbringe, mich um meine Immobilien kümmere, blogge oder an meiner Software programmiere, lese ich gerne mal ein Buch oder höre mir einen Podcast an. Natürlich mit Themen, die zur Persönlichkeitsentwicklung oder zu meinen aktuellen Aufgaben passen.
Wie war dein bisheriger beruflicher Werdegang?
Definitiv zu viel Hamsterrad: Ausbildung + Meister + Studium der Elektrotechnik. Knapp 10 Jahre Bundeswehr, davon 6 Jahre als Fluggeräteelektroniker und 1 Jahr als IT-Administrator. Seit knapp 3 Jahren bin ich als Data Scientist eingestellt.
Ausführliches Interview mit dem WannaBeMillionaire
Was ist deine Message? Warum lohnt es sich, deinen Blog zu lesen?
Bei mir kannst du von Tag 1 an verfolgen, wie ich mich auf dem Weg zur finanziellen Freiheit bewege. Bei mir gibt es die schonungslose Transparenz und neben der Offenlegung meiner konkreten Zahlen, berichte ich auch über die Schwierigkeiten auf der Leiter nach oben.
Außerdem hoffe ich dich beziehungsweise meine Leser, auch persönlich zu erreichen. Ich möchte dich dazu inspirieren, deine Komfortzone zu verlassen und auch die ersten Schritte zu wagen, dir dein eigenes Ding aufzubauen.
Ich selber finde es sehr inspirierend, Menschen zu folgen, die schon etwas erreicht haben oder die gerade dabei sind, sich etwas aufzubauen. Es gibt einige erfolgreiche Personen, die ihr Wissen mit uns teilen, was ich sehr wichtig finde. Das Problem ist dann aber oft, dass diese Menschen schon zu weit weg von der Basis sind und uns ein Nachmachen zu unrealistisch erscheint.
Ich bin noch lange nicht an meinem Ziel angekommen, sondern fange grade erst an. So bist du näher am Geschehen und traust dich vielleicht eher, dich auf deinen eigenen Weg zum Reichtum zu bewegen.
Mein Schwerpunkt liegt ganz klar bei den Immobilien und ich vermittle hier viel von meinen Erfahrungen und von meinem Know-how. Um Millionär zu werden, gehört aber mehr dazu, als nur ein paar Wohnungen zu vermieten. Von daher werden in Zukunft noch weitere Bereiche auf meinem Blog hinzukommen, wie z.B. Mindset, Finanzen und eventuell auch Unternehmertum.
Wie bist du auf Paul gekommen?
Paul hat mich angeschrieben und mich direkt auf unsere Gemeinsamkeiten aufmerksam gemacht. Sein Blog war mir schon bekannt, bevor ich überhaupt mit dem Investieren angefangen habe. Warum auch immer, zu dem Zeitpunkt habe ich nur ein mal drüber gescrollt und mich nicht weiter damit auseinandergesetzt.
Nach seiner Kontaktaufnahme war klar, dass ich noch mal auf seinem Blog schaue. Als ich mir den Content dann mal näher angesehen habe, bin ich nicht mehr davon losgekommen, habe seinen kompletten Blog direkt aufgesaugt und fast am Stück durchgelesen.
Paul ist schon etwas länger als ich im Geschäft und das, was er schreibt, wie er vorgeht und was er für Erfahrungen gemacht hat, kam mir sehr vertraut vor. Von daher war auch direkt klar, dass wir was zusammen auf die Beine stellen, was dann mit dieser Q&A auch in die Tat umgesetzt ist.
Woher hast du Eigenkapital für die Immobilien?
Durch Zufall, Glück und ein bisschen Fleiß. Meine erste Wohnung habe ich eigentlich nur gekauft, weil ich zur Miete wohnen schon immer für Geldverschwendung gehalten habe. Ich habe offensichtlich zu einem guten Zeitpunkt gekauft und der Wert der Wohnung hat sich mittlerweile verdoppelt. Während ich 2008 für 73.000 € gekauft habe, liegt der Marktwert meiner ersten Wohnung heute bei ca. 150.000 €.
Mit meinen Darlehensverträgen habe ich mich dann erst 2015, also 7 Jahre nach dem Kauf, das erste Mal wirklich auseinandergesetzt. Seitdem wurde mein Blick immer klarer und habe ich angefangen, massiv Schulden abzubauen. Dabei hatte ich teilweise Tilgungsraten von bis zu 15 % pro Jahr. Details zu meiner Vermögensentwicklung gibt es hier.
Mit einer weiteren Wertsteigerung um 50 % bei meinem letzten Eigenheim komme ich heute auf ca. 180.000 € rechnerisches Eigenkapital. Vieles davon ist natürlich in Immobilien gebunden und vom tatsächlichen Verkaufspreis abhängig.
Wie viel Zeit investierst du in deine Immobilien und das Bloggen?
Ich investiere meine Zeit nicht nur in Immobilien, sondern auch in meinen Blog, Software und meine Familie, von daher ist das schwer zu differenzieren. In meinen Hochzeiten habe ich 30 Stunden pro Woche geschafft, momentan liege ich eher bei 10 bis 15 Stunden.
Die Zeit, die für die Immobilien drauf geht, ist dabei sehr unterschiedlich. Im Optimalfall macht eine vermietete Wohnung 2 Stunden Arbeit im Jahr. Ein mal um die Nebenkostenabrechnung zu erstellen und dann eventuell noch, um die Miete zu erhöhen.
Je nachdem was für Mieter und Probleme du mit den Wohnungen hast, wenn du die Neuvermietung selber machst oder auch wenn du sanierst, kann das schon deutlich mehr werden.
Ein weiterer zeitintensiver Faktor ist der Immobilienankauf. Bei einer normalen Immobilie mit einer 08/15 Finanzierung schätze ich hier auf 10 Stunden pro Investment. Die 10 Stunden beinhalten dann unter anderem:
- Objektsuche
- Objektprüfung
- Kommunikation mit dem Makler
- Besichtigung der Immobilie
- Dokumentenbeschaffung und Aufbereitung
- Kommunikation mit den Bankern
- Notartermine
- Übergabe der Wohnung
Bisher hatte ich aber recht wenige einfache Immobilien und Finanzierungen und musste oft deutlich mehr Zeit aufwenden.
Das Bloggen kann man definitiv als Vollzeitjob betreiben. Die Zeiten, die dafür notwendig sind, um einen Blog ordentlich zu betreiben, habe ich anfangs total unterschätzt.
Um einen Blogartikel zu verfassen, brauche ich ungefähr 4 bis 8 Stunden. Dazu kommt noch die Zeit für Social Media, SEO und Optimierungen an der Webseite. Außerdem soll der Blog ja auch irgendwann monatliche Einnahmen generieren und hierfür muss auch entsprechender Mehrwert geschaffen werden.
Konsumierst du deinen Cashflow?
Eigentlich eher im Gegenteil, ich lege momentan noch was darauf. Der theoretische monatliche Cashflow ist zwar mittlerweile im Plus, aber ich muss häufig an mein Eigenkapital, um Sanierungen und Kaufnebenkosten zu stemmen.
Jedes Investment bekommt ein eigenes Konto, auf dem ich erst mal einen ausreichenden Puffer aus meinem Eigenkapital hinterlege. Das erste Ziel ist es dann dieses Konto mit dem monatlichen Cashflow aufzufüllen, bis genügend Reserven vorhanden sind. Da ich momentan noch keine Wohnung mit genügend Cash habe, habe ich mir auch noch keine konkreten Gedanken gemacht, was danach kommt und ab welchem Zeitpunkt ich anfange, den Cashflow zu konsumieren.
Generell bin ich der Meinung, dass ich mit monatlichen Einnahmen gut haushalte. Ich lebe gut, bin aber definitiv nicht dem Konsum verfallen. Wenn ich Geld in die Hand nehme, dann oft um mehr Geld oder Zeit daraus zu generieren.
Wie sieht dein Risikomanagement aus?
Mein Umgang mit dem Risiko beim Investieren in Immobilien umfasst mehrere Säulen und auf meinem Blog wird das Thema Risikomanagement in mehreren Artikeln behandelt.
Die größten Faktoren zur Vermeidung von Risiken sind meiner Meinung nach Know-how, Objektivität, Rationalität und Gelassenheit!
Wer, wie ich, eine hohe Rendite mit Immobilien erwirtschaften will, muss immer bereit sein, auch ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen. Wer außerdem, so wie ich, schnell wachsen will, nimmt zudem ein weiteres Risikopotenzial in Kauf.
Als Vater und Ehemann habe ich eine Verpflichtung gegenüber meiner Familie, dafür zu sorgen, dass wir abgesichert sind und nicht im Blindflug unterwegs sind. Dafür habe ich meine Investments mit wichtigen Versicherungen, wie z.B. einer Risikolebensversicherung abgesichert und alle wichtigen Vollmachten und Unterlagen in einem SOS-Ordner so abgelegt, dass meine Frau direkt darauf zugreifen kann und umgehend die notwendige externe Hilfe kontaktieren kann.
Was die Investments in Immobilien angeht, habe ich bisher alle Finanzierungen bei einer Beleihungsqoute von 110 % bis 130 % abgeschlossen. Das alleine würde zu einem hohen Verschuldungsgrad und somit zu einem sehr hohen Risiko führen. Da ich aber, wie bereits oben beschrieben, durch Wertsteigerungen und hohe Tilgung, einen Eigenkapitalanteil von ca. 180.000 €besitze, liegt meine tatsächliche Eigenkapitalquote bei etwa 19 %.
Für mein weiteres Wachstum muss ich weiter investieren und meine Eigenkapitalquote wird damit weiter sinken. Wo ich hier die Grenze setze, habe ich momentan noch nicht definiert. Klar ist aber, dass ich weiter diversifizieren werde, um mein Risiko zu minimieren. Neben einer Bargeldreserve denke ich hier an ETF und Edelmetalle.
Neben diesen Sicherheitsmechanismen achte ich beim Einkauf der Immobilien darauf, dass die Rendite genügend Spielraum, z.B. für zukünftige Zinssteigerungen lässt. Nach aktuellem Stand könnte ich mir eine Verdopplung der Zinsrate leisten, ohne draufzahlen zu müssen. Außerdem schließe ich immer kurze Zinsbindungen ab, um bei Geschehnissen im Markt schnell reagieren zu können.
Was hältst du von Netzwerken und Kongressen?
Du bist der Durchschnitt der Menschen, mit denen du dich umgibst! Von daher ist das Netzwerken und Besuchen von Kongressen enorm wichtig!
Leider passt diese Aussage momentan noch nicht zu meinen Handlungen. Das aktive Netzwerken ist sehr zeitintensiv und du musst deine Komfortzone verlassen. Bisher habe ich mir die Zeit nur selten genommen und habe den bequemen Weg gewählt. Für 2020 steht aber auf jeden Fall auf der Agenda, die Grundpfeiler für mein Netzwerk und somit auch meine Reichweite aufzubauen.
Ähnlich sieht es bei mir mit Kongressen aus, wobei man auch dazu sagen muss, dass ich erst seit einem Jahr im Geschäft bin. Bisher habe ich keine Kongresse oder Seminare besucht, was ich aber vorhabe, dieses Jahr zu ändern.
Was sind deine Ziele für 2020?
Ziele für 2020 habe ich indirekt in meinem ersten Blogartikel aufgestellt. Dort schreibe ich, was ich mit meinem 35 Lebensjahr erreicht haben will.
Das zentrale Ziel ist es mit Sicherheit, 5.000 € Netto pro Monat zu verdienen. Das entspricht einer Steigerung von knapp 3.000 € und ist ein enorm ambitioniertes Ziel. Momentan hinke ich diesem noch deutlich hinterher, habe aber bereits Maßnahmen zur Kurskorrektur aufgestellt.
Weitere meiner Ziele in Kurzform:
- Mein Gehalt um 17 % zu erhöhen
- Meine eigene Software launchen und 180 Nutzer erreichen
- Meinen Blog monetarisieren und 500 € pro Monat generieren
- Meinen Immobilienbestand verdoppeln
- Konkretere Ziele und Maßnahmen setzen
- Arbeiten outsourcen und automatisieren
- Mehr auf meine Gesundheit achten und 2x die Woche Sport treiben